Vom 25. bis zum 29. November 2019 hospitierten zwei Lehrer des Lloyd Gymnasiums im Rahmen des KA1 Erasmus+ Projektes an der Schule „ Agrupamento de Eiscolas de Carvalhos“ in Porto (Portugal).

Grundlage für diesen Besuch war der erfolgreiche Antrag eines Erasmus-Projekts (KA-1) zum Thema „Migration“. An unserer Schule gibt es zwei sogenannte „VBK-Klassen“ mit zugewanderten Schüler/innen, deren Deutschkenntnisse noch nicht ausreichen, um dem Regelunterricht zu folgen. Da die Probleme im Bereich ihrer Deutschkenntnisse liegen und nicht im hinsichtlich ihrer allgemeinen intellektuellen Fähigkeiten bestehen, werden diese Schüler/innen sobald es möglich ist zunehmend in einzelnen Fächern in den Regelunterricht integriert, nehmen aber auch noch an ihrem Deutschunterricht in der VBK-Klasse teil.

Uns interessierten die Verfahren, die andere europäische Schulen entwickelt haben, um die notwendige Integration in den Regelunterricht möglichst effektiv durchzuführen.

Gran Canaria, Porto, Bukarest und Wavre (Belgien) sind unsere Partner in dem noch laufenden Projekt.

Eine der Reisen haben wir selber durchgeführt (Porto). Natürlich ist die Problemlage einer jeden Schule eine andere. So hat die Schule in Porto kaum Zugewanderte aus dem arabischen Raum, sondern überwiegend aus Lateinamerika und Russland. Speziell beschult werden natürlich nur die Schüler/innen aus den spanischsprachigen lateinamerikanischen Ländern. Für diese Schüler/innen ist die Umstellung deutlich weniger gravierend, da es sich bei Portugiesisch und Spanisch um zwei eng verwandte Sprachen handelt. Im Hinblick auf die grundsätzliche Problematik vergleichbar ist sicherlich die Situation mit den russischen Schülern in Porto. Uns wurden sowohl die Lehrwerke als auch die Räume gezeigt, wir konnten am Unterricht teilnehmen und mit den Schüler/innen über ihre Erfahrungen sprechen. Uns interessierte auch die organisatorische Seite des Problems, d.h. die Frage, ob der entsprechende Unterricht in den Stundenplan integriert werden kann bzw. in AG-Form am Nachmittag als verpflichtendes oder freiwilliges Angebot stattfindet. Entscheidend für uns ist natürlich die Frage, ob eine effektive Teilnahme am Regelunterricht in portugiesischer Sprache innerhalb möglichst kurzer Zeiträume durch diesen Unterricht ermöglicht wird.

Über all diese sehr konkreten Sprachprobleme hinaus ist natürlich die allgemeine Integration der Zugewanderten in die Lerngruppen, das Schulleben und letztlich die Gesellschaft für Interesse von uns. Es werden demnächst noch zwei weitere Kollegen unserer Schule das System in der Schule in Porto kennenlernen und mit unseren Erfahrungen im Gepäck neue Aspekte bearbeiten. Langfristiges Ziel ist es, durch diese inneneuropäische Kooperation  bestimmte Fehler schon im Vorfeld zu vermeiden, da es nicht nötig ist, das „Rad neu zu erfinden“, wenn vergleichbare Problemlagen vorhanden sind. (Text: Tatjana Busch und Dina Heitland)

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