Bayern, Nordrhein-Westfalen und Bremerhaven arbeiten zusammen

Das Schulamt Bremerhaven ist jetzt Partner bei einem Konsortialantrag zur Förderung internationaler Lehrerfortbildungen in Kooperation mit den Bundesländern Bayern und Nordrhein-Westfalen. Im Rahmen des Projekts International activities about central topics of VET sollen Lehrkräfte aus den berufsbildenden Schulen mit europäischen Fördergeldern im Ausland ihre berufliche Kompetenz erweitern können.

Nach einer gemeinsamen Antragswerkstatt in einer interkulturellen Begegnungsstätte nahe Arnsberg (NRW) wurde der gemeinsame Antrag von Herrn Stephan Plichta, Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung (ISB), in Brüssel eingereicht. „Wir gestalten ein Pilotprojekt, das den Grundstein für bundesweite Lehrerfortbildungen im europäischen Raum legen kann“, so Andrea Stein, Geschäftsführerin der EU-Geschäftsstelle für Wirtschaft und Berufsbildung bei der Bezirksregierung Arnsberg. Bis dato hatten die Bundesländer ihre Fortbildungen in Eigenregie durchgeführt, ohne dabei auf die Vorteile eines Kooperationsnetzwerkes innerhalb Deutschlands zurückgreifen zu können.

Der Projektantrag wurde Anfang 2020 in Arnsberg (NRW) gemeinsam erarbeitet.

Innerhalb der zweijährigen Projektlaufzeit, die eigentlich im Dezember 2020 beginnen sollte und nun aufgrund der Corona-Pandemie in das nächste Jahr verschoben werden muss, werden 65 Lehrkräfte aus dem berufsbildenden Bereich der drei beteiligten Bundesländer für jeweils 5 Tage zu Partnereinrichtungen in unterschiedliche europäische Länder reisen. Dort werden sie an verschiedenen Partnerschulen nicht nur einen Eindruck in das Bildungssystems des Gastlandes erhalten, sondern auch an spezifischen Fragestellungen arbeiten und so ihre berufliche Kompetenz erweitern. Auf die Bewerbung interessierter Lehrkräfte folgt ein Auswahlverfahren sowie eine intensive Vorbereitung auf die Teilnahme. Dabei können die Reisenden zwischen drei Mobilitätsaktivitäten auswählen:

Fortbildungsthemen:

In der Mobilitätsaktion 1 soll den Teilnehmenden ein grundsätzlicher Einstieg in die vielfältigen Möglichkeiten des Programms Erasmus+ geboten werden. Die Teilnehmenden werden dazu voraussichtlich zu berufsbildende Einrichtungen nach Finnland, Frankreich oder in die Niederlande reisen können.

Zentrales Thema der Mobilitätsaktion 2 ist die Digitalisierung, und zwar sowohl im schulischen Unterricht als auch in der Wirtschaft („Industrie 4.0“). Die Fortbildungsangebote zu diesem Themenbereich werden voraussichtlich nach Litauen, Spanien und Schweden führen.

Die Mobilitätsaktion 3 stellt die Unterstützung der Schulen bei der Schulentwicklungsarbeit in den Mittelpunkt und richtet sich spezifisch an Lehrende aus den Fachbereichen Gesundheit, Erziehung und Soziales sowie aus dem gewerblich-technischen  Bereich. Teilnehmende reisen hier nach Polen in die Städte Breslau oder Warschau.

Im Anschluss an die Auslandsaufenthalte erfolgt eine fundierte Evaluation, um die Ergebnisse konstruktiv in den Schulalltag einzubringen und so einen Beitrag zur Schulentwicklung zu leisten.

Teilnahmemöglichkeit

Dieses Erasmus+-Projekt richtet sich gezielt an interessierte Lehrkräfte aus den berufsbildenden Schulen. Die genauen Fortbildungsangebote werden voraussichtlich zu Beginn des zweiten Schulhalbjahres ausgeschrieben, anschließend werden Bewerbungen entgegengenommen. Lehrkräfte, die eine Förderung erhalten, durchlaufen im Januar 2021 ihre individuelle Vorbereitung, um sodann gemeinsam mit den Kolleginnen und Kollegen aus den anderen Bundesländern ihre Reise anzutreten. Das Verfahren wiederholt sich im darauffolgenden Schuljahr noch einmal.

Beteiligte Einrichtungen:
Staatsinstitut für Schulqualität und Bildungsforschung – ISB (Bayern)

EU-Geschäftsstelle für Wirtschaft und Berufsbildung der Bezirksregierung Arnsberg (Nordrhein-Westfalen)

Magistrat der Stadt Bremerhaven (Schulamt)