Insgesamt 32 Einheitsbotschafterinnen und Einheitsbotschafter beschreiben, was für sie Deutschland ist, was für sie die Deutsche Einheit bedeutet und welche Botschaft sie für Deutschland haben. In diesem Jahr wird das Bundesland Bremen von den beiden Bremerhavenern Lisa Hilger (Abiturientin am SZ Geschwister Scholl – Gymnasiale Oberstufe) und Serdar Ugurlu (Schüler des SZ Carl von Ossietzky – Gymnasiale Oberstufe) vertreten. Beide haben für die Feierlichkeiten zum 3. Oktober, die 2021 von Sachsen-Anhalt ausgerichtet werden, ihre ganz eigenen Gedanken und Wünsche formuliert:

Lisa:

„Mein Bundesland Bremen ist was ganz Besonderes. Ein Stadtstaat mit zwei Städten. Zwei voneinander getrennte Inseln, Bremen und Bremerhaven, jede rundum von Niedersachsen umgeben. Bremen ist ein bisschen eine Märchenstadt, jeder kennt die Geschichte von den vier Stadtmusikanten. Und das Bronzedenkmal von Esel, Hund, Katze und Hahn auf dem Markt, gleich neben dem Bremer Roland.
Bremerhaven hat irgendwie immer mit Bewegung zu tun. Eine große Auswanderer-Tradition. Erst gegen Ende des 19. Jahrhunderts, dann nochmal in den 30er-Jahren des 20. Jahrhunderts. Und in den 1970er Jahren kamen viele Menschen nach Bremerhaven, so wie
auch mein Opa damals aus Portugal hier herkam. Ausländische Arbeitskräfte wurden meist für die Fischindustrie gebraucht. Viele davon sind geblieben und gehören selbstverständlich längst dazu.
Ich bin Jahrgang 2002. Zum Zeitpunkt der deutschen Wiedervereinigung war ich noch nicht mal geplant. Ich habe aber Vieles darüber gelesen oder im Fernsehen gesehen. Ein ganz wichtiger Schritt für alle Deutschen. In den 32 Jahren seit damals hat sich schon Einiges angeglichen. Aber es gibt trotzdem noch eine Menge Unterschiede zwischen Ost und West. Zum Beispiel bei der Lebensarbeitszeit oder den Einkommen. Und in den östlichen Bundesländern haben noch immer kaum Großkonzerne ihren Hauptsitz. Dabei ist das doch wichtig für die Wirtschaftskraft.
Ganz wichtig finde ich noch mehr Austausch, am besten schon in jungen Jahren. Zum Beispiel Klassenfahrten. Damit Grenzen im Kopf abgebaut werden, am besten, bevor sie entstehen. Die meisten in meiner Generation können es sehr wertschätzen, dass wir die freie Wahl haben, zum Beispiel welchen Beruf man ergreifen möchte oder einfach nur, wo man hinreisen will.“

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Serdar:

„Mein Bundesland ist Bremen. Und ich bin ein bisschen stolz darauf. Das liegt auch an den Menschen hier, besonders in Bremerhaven. Die meisten sind sehr offen – und nehmen andere sehr herzlich auf.
Was die Einheit für mich bedeutet? In unserer Generation sind die Unterschiede zwischen Ost und West eigentlich gar nicht so krass. Tendenziell ist das eher ein Thema für den Geschichtsunterricht. Manchmal, bei den Zeitzeugen, gibt es vielleicht noch unsichtbare Mauern im Kopf. Wir als Jugendliche, die mit der Einheit aufgewachsen sind, könnten vielleicht helfen, diese Blockaden zu lösen. Wie wir mit unserem Videoprojekt.
Wir sind dazu extra nach Rostock gefahren, um die Geschichte der Menschen dort zu hören. Es war total spannend, wie die Rostocker vom Mauerfall erzählen und was das für eine Aufregung war 1989. Nicht weniger interessant war, was die Leute, die damals ungefähr so alt waren wie ich jetzt, für Musik gehört haben und was für Klamotten sie trugen.
Die Rostocker haben uns alte Fotos gezeigt. Sie mussten immer wieder lachen, als sie sich selbst auf den Bildern von damals sahen. Für uns war das auch total lustig. Das Video, was wir daraus gemacht haben, ist nur so 5 Minuten lang. Aber es erzählt eine Menge über das Leben damals hier und drüben.

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Podcast

Wer sich die Botschaften als Podcast anhören möchte, findet sie hier:

https://tde2021.podigee.io/10-bremen#t=72

Die Einheitsbotschafter zum Tag
der Deutschen Einheit 2021

Quelle: https://tag-der-deutschen-einheit.de/einheitsbotschafter/

Bildquelle: https://tag-der-deutschen-einheit.de/einheitsbotschafter